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– Unser Richtfest war zur Freude!
Der Sonntagspätmorgen hätte nicht schöner beginnen können als mit dem Richtfest für unser Teehaus. Man kann es kaum fassen, welche Stimmung die Teehaus-Fans wieder einmal erschaffen haben. Jahrmarktständen gleichend gab es gestiftete Gemüsequiche, Eistee, Schorle und allerfeinsten Wein. Zwei Jungköche vom Hofgut Ruppertsberg, behütet von gestärkten weißen Kochmützen, grillten köstliche Bratwürste.
Der Richtkranz wehte hoch droben, geschmückt von den kleinen Enkelinnen der Ortsbürgermeisterin. Der Kran war ausgefahren, die Ortsfahne wehte hoch droben. Und das Wetter spielte auch mit. Gemeinsam erstiegen die Zimmermeister Patrick Woidy (Fa. Holzbau Woidy, Ruppertsberg) und Christian Fecht (Holzbau Tretter, Neustadt/W.), gekleidet in ihre festlichste Zunftkleidung, über die wiederaufgebaute Dachkonstruktion bis hinauf in die Laterne. Die Blaskapelle spielte zum Auftakt. Und dann erschallte er, der schon so lang ersehnte Richtspruch „Mit Gunst und Verlaub“ weithin hörbar über die Weinlage „Hoheburg“. „… um den Gästen zu Ehren ein Fläschchen zu leeren“ (zum Richtspruch getrunken wurde ein 2017er Riesling trocken vom Weingut Dr. Bürklin-Wolf). Die 37 anwesenden Mitglieder der Ruppertsberger Blaskapelle brachten anschließend die Hüften der rund zweihundert Gäste zum Swingen. Dazu es gab viele gute Gespräche. Kurzum: Der Tag war allen zur Freude!
Die mediale Begleitung des Dachaufbaus in den vorangegangenen Tagen hat gezeigt, wie bedeutsam das Teehaus für die Region – und darüber hinaus – ist. Der SWR4 war vor Ort und berichtete am 19. Juni in Radio und TV. Senior-Zimmermeister Fritz Woidy erklärt hier anschaulich die Wiederaufbauarbeiten. Der fast vierminütige Dreh ist noch ein Jahr in der SWR Mediathek verfügbar. Am gleichen Tag informiert Jennifer Back umfänglich für die Rheinpfalz unter der treffenden Überschrift „sitzt, passt, hält“. In der Wormser Zeitung vom 20. Juni und im Mannheimer Morgen vom 21. Juni berichtet Rolf Sperber, u.a. unter dem Titel „Lusthäuschen entsteht in neuem Glanz“. Und das Amtsblatt der Verbandsgemeinde Deidesheim druckte die Einladung zum Richtfest auf seiner Titelseite der Ausgabe vom 15. Juni.
Die Gäste kamen von nah und weither angereist. Die längste Anreise hatte der „Mann, der das Holz gestiftet, der Mann, der diesen Plan ersann“ (so im Richtspruch zu lesen). Alexander Gumpp kam gemeinsam mit seiner Familie aus dem bayerischen Binswangen. Die Firma Gumpp & Maier hatte das Holz gespendet und fertig abgebunden am 22. Dezember 2017 nach Ruppertsberg verbracht. In der heutigen Rede der Ortsbürgermeisterin Ursula Knoll beschrieb sie die gelieferte Qualität mit den sinnlichen Worten „mit einer Oberfläche so glatt wie Seide“.
Es gäbe noch viel zu erzählen. Nicht nur der heutige Verkaufserlös und die Spenden in der Vereinsspardose (diese in Form eines Teehaus-Vogelhäuschens) bringen den Wiederaufbau ein Stück voran, sondern auch die persönlich überreichte Spende der „Gruppe „Laufen fürs Teehaisl“. Diese hatte am 22. Juni beim Niederkirchener Dorflauf zum Kerweauftakt unter ihrem Kapitän Heiner Oehler für ihre Gruppe eine „Startgebühr“ von mindestens 5,50 Euro erhoben und die so zusammengekommenen 240 Euro anlässlich des heutigen Richtfestes persönlich überreicht. Die Gruppe hatte sich extra umbenannt, hieß sie doch in den Vorjahren „Riesling Runners“. Unter dem Titel „einfach mitmachen“ berichtete am 25. Juni Jochen Willner in der Rheinpfalz auch über die Idee „Laufen fürs Teehaisl“.
Der Wiederaufbau ist – man kann es nicht oft genug sagen – Schritt für Schritt eine Gemeinschaftsleistung – und es sind noch viele Schritte zu gehen. Aber auch der Weg ist das Ziel. Und mit der fröhlichen Pfälzer Lebensart wird das wohl auch gelingen. Nicht zuletzt deshalb brachte Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, der oberste Denkmalschützer des Kreises, die Botschaft des Tages wie folgt auf den Punkt: „Jetzt können es alle Glauben, der Wiederaufbau des Teehauses ist unumkehrbar!“